Telefon

Unseren Service erreichen Sie
Montag bis Freitag
von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr unter
(0848) 22 82 22

Unser Kundenservice

Die feine englische Art

Die feine englische Art

Unser Katalog

Gern schicken wir Ihnen sofort den aktuellsten Katalog per Post ins Haus. Füllen Sie hierzu einfach unser Bestellformular aus.

Jetzt Katalog bestellen

Unsere Kataloge sind immer ein Lesevergnügen. Es macht einfach Spaß, darin zu blättern und immer wieder Neues, Interessantes und Ungewöhnliches (eben typisch Britisches) zu entdecken!

Im Katalog blättern

Eine schöne englische Landschaft
BLOG
Die feine englische Art

Pferde, Wetten und jede Menge Tweed – Das Cheltenham Festival

Pferde, Wetten und jede Menge Tweed – Das Cheltenham Festival

Es gibt Veranstaltungen, die sind so britisch, dass man sie eigentlich nur mit einer dampfenden Tasse Tee, einem Pferdewetteinsatz und einem Hut mit fragwürdigem Design erleben kann. Das Cheltenham Festival, das jedes Jahr im März in der Grafschaft Gloucestershire stattfindet, ist genau so ein Spektakel. Vier Tage lang versammeln sich dort die besten Rennpferde, die erfolgreichsten Jockeys, die feierfreudigsten Iren und eine Armada an Buchmachern, die einem mehr oder weniger freundschaftlich das Geld aus der Tasche ziehen.

Von wegen, hier geht es nur um Pferde!

Doch Cheltenham ist mehr als nur ein Pferderennen. Es ist eine Mischung aus Sport, Society-Event und einer inoffiziellen Modewoche für Menschen, die Tweed für eine zweite Haut halten. Nirgendwo sonst sieht man so viele Leute mit Hebriden-wetterfesten Wachsmänteln, während sie mit fiebrigem Blick auf den nächsten Favoriten setzen. Das Festival ist ein Fest für die Sinne – und für alle, die in der Lage sind, zwischen einem guten und einem hoffnungslos überbewerteten Wett-Tipp zu unterscheiden.

Der Startschuss fällt am Champion Day, wo sich bereits entscheidet, wer mit breiter Brust den Rest des Festivals genießen kann – und wer sich frühzeitig mit einem Pint Guinness trösten muss. Aber das wahre Highlight ist natürlich der Gold Cup Day, das Finale am Freitag, das in der Welt des Springrennens ungefähr den Status eines Wimbledon-Finales hat, nur mit mehr Schlamm und ohne Erdbeeren mit Sahne. Hier treten die besten Pferde an, um eine der prestigeträchtigsten Trophäen des Rennsports zu gewinnen.

Der Top-Favorit für den Gold Cup 2025

Ein Name, der dabei in aller Munde ist: Galopin Des Champs. Das Pferd hat bereits die letzten zwei Gold Cups gewonnen und könnte sich in diesem Jahr mit einem dritten Sieg in die Geschichtsbücher eintragen. Ein Pferd mit einer Erfolgsbilanz, die sogar die diszipliniertesten Wettverweigerer ins Grübeln bringt. Sein Trainer, die irische Rennsportlegende Willie Mullins, hat ohnehin den Ruf, Cheltenham jedes Jahr als persönliche Machtdemonstration zu nutzen. Sollte sein Schützling erneut siegen, wird er wohl spätestens dann zum Pferd, das selbst Queen Camilla mal streicheln möchte.

Doch nicht nur auf der Rennbahn wird über Helden und Comebacks gesprochen. Auch im Jockey-Sattel gibt es eine Geschichte, die sich wie ein Sportdrama aus Hollywood liest. Jack Kennedy, ein Name, den Rennsportfans mit mindestens ebenso vielen Siegen wie Knochenbrüchen verbinden, plant seine Rückkehr. Der talentierte Jockey hat sich im November – zum bereits sechsten Mal – das Bein gebrochen, was ihn aber nicht davon abhält, sich wieder in den Sattel zu schwingen. Sollte er tatsächlich fit genug sein, um mit seinem potenziellen Partner Teahupoo das Stayers’ Hurdle zu gewinnen, dürfte sich das Festival in eine irische Party verwandeln, gegen die der St. Patrick’s Day blass aussieht.

Der Einfluss der Iren

Apropos St. Patrick’s Day: Der Donnerstag von Cheltenham ist traditionell den Iren gewidmet, und das merkt man spätestens dann, wenn die Guinness-Vorräte im Minutentakt schrumpfen und die Buchmacher reihenweise gegen die siegreichen Pferde aus Irland verlieren. Der irische Einfluss ist ohnehin unübersehbar – schließlich sind viele der besten Pferde und Trainer von der grünen Insel. Wer sich also an diesem Tag zu einer Wette hinreißen lässt, ist gut beraten, sich an die Namen zu halten, die sich nach einem alten irischen Volkslied oder einem Pub aus Galway anhören.

Tweed, Wetten und britischer Wahnsinn – Cheltenham in seiner schönsten Form

Doch Cheltenham wäre nicht Cheltenham ohne den besonderen Dresscode. Während in Ascot Hüte mit eigenem Flugrisiko dominieren, setzt man hier auf wetterfeste Eleganz. Tweed, Wachsmäntel und robuste, aber stilvolle Stiefel sind Pflicht – schließlich möchte man nicht nur gut aussehen, sondern auch halbwegs unfallfrei durch den matschigen Boden navigieren. Wer perfektionistisch veranlagt ist, investiert in edle Lederhandschuhe, denn die Hände eines Rennbesuchers halten entweder einen Wettschein oder ein Glas Champagner.

Was die Wetten angeht, trifft Statistik auf Bauchgefühl, und nicht selten gewinnt das Bauchgefühl. Manche tippen akribisch auf Formkurven und Streckenrekorde, andere lassen sich von der Haarfarbe des Jockeys oder einem besonders sympathischen Pferdenamen leiten. „Fast and Furious“ klingt nach einem sicheren Tipp? Wahrscheinlich beendet er das Rennen, wenn die anderen bereits in der Siegerehrung stehen. „Mister Muddy“ könnte ironischerweise nur auf trockenem Boden brillieren. Es ist ein Spiel aus Logik, irischem Irrsinn und britischem Humor – genau das, was dieses Festival so einzigartig macht.

Schreiben Sie uns einen Leserbrief

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Redaktion sich die Entscheidung vorbehält, ob und wann Ihr Leserbrief an dieser Stelle veröffentlicht wird.

Ihre E-Mail Adresse, den Vornamen und Ihren Namen benötigen wir zur Direktkommunikation zu Ihrer Veröffentlichung, etwa um Missbrauch und Fälle von Rechtsverletzungen unterbinden zu können. Ihre Daten werden ausschließlich in Zusammenhang mit dieser Kommentarfunktion genutzt und zu diesem Zweck in elektronischer Form gespeichert. Eine Weitergabe Ihrer Daten oder Teile davon erfolgt ausdrücklich nicht. Die entsprechende Datennutzung akzeptieren Sie mit dem Ausfüllen und Absenden dieses Formulars. Weitere Informationen zum Schutz Ihrer persönlichen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte füllen Sie das Formular aus (alle Felder müssen ausgefüllt sein).

Leserbriefe (0)

Keine Leserbriefe gefunden!

Neuen Leserbrief schreiben

Mehr aus der Rubrik "Kultur-Kompass"

Cecelia Ahern über Inspiration, Emotionen und die Magie des Schreibens

Kultur-Kompass | von Julia Stüber

Im Rahmen der lit.COLOGNE hatten wir das Vergnügen, mit Cecelia Ahern zu sprechen – der irischen Bestsellerautorin von „P.S. Ich liebe dich“, deren…

Weiterlesen
Eric Clapton wird 80: Der Mann, der den Blues nicht loslässt

Kultur-Kompass | von Judith Heede

Es gibt Musiker, die kommen und gehen, und dann gibt es Eric Clapton. Der Mann mit der Gitarre, der die 60er mitprägte, die 70er durchtrunken, die…

Weiterlesen
Zum Tolkien Reading Day

Kultur-Kompass | von Susanne Arnold

Seit 2003 wird er jährlich am 25. März zelebriert – der Tolkien Reading Day. Von den einen als kurioser Feiertag belächelt, wird er von der…

Weiterlesen
Marti Pellow: Von Pop über Jazz bis Musical

Kultur-Kompass | von Heike Fries

Der schottische Sänger Marti Pellow wird am 23. März 2025 sechzig Jahre alt. Bekannt wurde er als Frontmann der Band Wet Wet Wet, die vor allem mit…

Weiterlesen