Seit 2003 wird er jährlich am 25. März zelebriert – der Tolkien Reading Day. Von den einen als kurioser Feiertag belächelt, wird er von der Fangemeinde des britischen Autors und Sprachwissenschaftlers rot im Kalender markiert.
Wie kam es zu diesem Tag?
Der Journalist Sean Kirst war es, der im Januar 2002 die Tolkien Society anschrieb und mit dem Hinweis auf den Bloomsday, der dem irischen Schriftsteller James Joyce gewidmet ist, nachfragte, ob man nicht auch einen entsprechenden Tag zu Ehren Tolkiens ins Leben rufen könne. Die Tolkien Society, bei der es sich um eine literarische Gesellschaft und gleichzeitig um einen Fanclub handelt, war von dem Vorschlag angetan. Der Tolkien Reading Day war geboren.
Warum ausgerechnet der 25. März?
Die Wahl des Tages ist eng mit dem gregorianischen Kalender verknüpft. In der „Der Herr der Ringe“-Trilogie wird der dunkle Herrscher Sauron am 25. März, umgerechnet auf unseren Kalender, in der Schlacht um Mittelerde besiegt.
Wer war eigentlich J.R.R. Tolkien?
Tolkien (3. Januar 1892 – 2. September 1973) ist hauptsächlich durch seine Klassiker „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ bekannt geworden. Er war nicht nur Schriftsteller – mit über 30 veröffentlichten Büchern und einer „Der Herr der Ringe“-Trilogie, die bis heute über 150 Millionen Mal verkauft wurde –, sondern auch Dichter, Philologe und Universitätsprofessor. Schon früh zeigte sich Tolkiens Leidenschaft für Sprachwissenschaften. Für „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ entwickelte er sogar eigene Sprachen.
Mit seiner Frau Edith hatte er vier Kinder. Sie starb 1971 knapp zwei Jahre vor ihm selbst. Auf dem Grabstein der Eheleute findet man die Namen Beren und Lúthien als Symbol für eine Liebe, die über den Tod hinausgeht.
Wer sich für das Leben von J.R.R. Tolkien interessiert: 2019 erschien ein Biopic über ihn mit dem Titel „Tolkien“.
Wie wird der Tolkien Reading Day gefeiert?
Ziel des Ehrentages ist es, auf die Werke von John Ronald Reuel Tolkien aufmerksam zu machen und vor allem jungen Menschen seine Literatur nahezubringen. Die Tolkien Society ruft insbesondere Schulen, Museen und Bibliotheken dazu auf, Tolkien-Lesetage zu veranstalten. Dabei ist es durchaus auch möglich, lokale Veranstaltungen am Wochenende davor oder danach stattfinden zu lassen. Man kann es sich aber auch zu Hause in einem Sessel gemütlich machen und in den Werken des berühmten Autors schmökern, ein Hörbuch anhören oder einen Film anschauen. Viele Mitglieder der Fangemeinde teilen auch in den sozialen Medien ihre Freude und ihre Gedanken über Tolkien, dessen Werke und die Einzigartigkeit des Tolkien Reading Day mit der Welt.
Über die Idee dieses ungewöhnlichen Feiertags kann man sicher geteilter Meinung sein. Doch vielleicht lassen wir uns einfach von Tolkiens erstem Satz aus „Der Herr der Ringe“ inspirieren:
„Als Herr Bilbo Beutlin von Beutelsend ankündigte, dass er demnächst zur Feier seines einundelfzigstens Geburtstages ein besonders prächtiges Fest geben wolle, war des Geredes und der Aufregung in Hobbingen kein Ende mehr.“
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